Schulprobleme – Augenprobleme?

Schulprobleme: Was haben die Augen damit zu tun?

Zwar sind schlechte Schulleistungen nicht in erster Linie mit Augenproblemen zu erklären. Oft aber können unentdeckt gebliebene Sehfehler oder Störungen des beidäugigen Sehens z.B. eine Lese-Rechtschreibschwäche verstärken.
Jedes Kind mit schulischen Auffälligkeiten sollte so früh wie möglich dem Augenarzt und der Orthoptistin zur umfassenden Augenuntersuchung vorgestellt werden.
Denn Augenerkrankungen bedeuten immer auch Defizite in der Informationsaufnahme.

Alarmsignale

  • Lese- Rechtschreibschwäche, Leseunlust
  • Unlust beim Malen und Ausschneiden
  • Schnelles Ermüden bei Konzentration
  • Augenreiben
  • Häufiges Blinzeln, Zwinkern, Zukneifen eines Auges, Lichtempfindlichkeit
  • Dichtes Herangehen und Kopfschiefhaltungen bei genauem Schauen
  • Gelegentliche Schielstellung der Augen
  • Klage über Doppeltsehen
  • Kopfschmerzen
  • Ungeschicklichkeiten, Ängstlichkeit

Welche Augenerkrankungen können dahinter stecken?

  • Organische Erkrankungen

Organische Erkrankungen des kindlichen Auges können ein ungestörtes Sehen unmöglich machen. Bereits im Kindesalter können der graue Star (Katarakt), der grüne Star (Glaukom), Netzhaut- und Sehnervenerkrankungen vorkommen. Eine Verminderung der Sehschärfe ist keinesfalls immer ein „Brillenproblem". Nur der Augenarzt kann hier die richtige Diagnose stellen.

 

  • Fehlsichtigkeit (z.B. Weitsichtigkeit)

Das kindliche Auge kann auch eine höhergradige Weitsichtigkeit kurzfristig ausgleichen (Akkommodation). Auch starke Sehfehler können deswegen lange unentdeckt bleiben. Je höher die Fehlsichtigkeit, desto anstrengender ist ihr Ausgleich und desto weniger ist das Kind mit anderen Aufgaben belastbar.
Nur die augenärztliche Untersuchung kann eine Fehlsichtigkeit exakt bestimmen oder ausschließen.

 

  • Verstecktes Schielen und Naheinstellungsschwäche

Ein latentes (verstecktes) Schielen (Phorie) oder eine Naheinstellungsschwäche können das Sehen stark belasten und führen nicht selten zu angestrengtem oder gestörtem Sehen. Dadurch leiden z.B. die Ausdauer beim Lesen und anderen Tätigkeiten im Nahbereich. Meistens hilft hier eine einfache Einstärkenbrille. In einigen Fällen sind zusätzlich ein Nahzusatz oder die Verordnung von Prismen erforderlich.

 

Kein Frosch.

Prismenbrille?

Eine Brillenkorrektion bei gestörtem Sehen erfordert augenärztlich-orthoptisches Fachwissen und muß exakt den individuellen Sehanforderungen des betreffenden Kindes angepasst werden. 


Prismen werden nur verordnet, wenn sie nach dem Ergebnis einer Reihe von augenärztlich-orthoptischen Untersuchungen sinnvoll erscheinen und bei einem Probetrageversuch unter natürlichen Sehbedingungen eindeutig die Beschwerden lindern.


Bei rein optisch-apparativen Messmethoden wie z.B. zur Bestimmung der sogenannten "Winkelfehlsichtigkeit" werden die Bilder beider Augen teilweise oder ganz getrennt. Wegen der Bildtrennung sind die Sehbedingungen dabei unnatürlich. Daher sollte über die Notwendigkeit von Entlastungsprismen nicht allein mit einem Trennverfahren entschieden werden, schon gar nicht in Unkenntnis der Höhe der Fehlsichtigkeit.
Zweifelhafte Therapien mit unrealistischen Heilsversprechungen bedeuten oft zeit- und geldraubende Umwege auf der Suche nach der wahren Ursache einer Störung.

 

Verantwortungsvolle Eltern sind gut beraten, das kompetente Team einer Augenarztpraxis mit Orthoptik für medizinisch hochwertige Diagnostik, Behandlung und Betreuung ihres Kindes  zu wählen.